Rio de Janeiro / Brasilien

Um 5:00 morgens sind von Deck aus schon die Wahrzeichen unseres nächsten Stopps zu sehen:
zuerst der Corcovado mit der gigantischen Christus-Statue und dann auch der Pao de Acúcar, der Zuckerhut. Ganz klar: da vorne liegt Rio!
(Und dank der Zeitverschiebung (mittlerweile fünf Stunden hinter der europäischen Zeit zurück), ist frühes Aufstehen selbst für Langschläfer wie Christine überhaupt kein Thema mehr.)

Da wir nur 9 Stunden Liegezeit in Rio haben, organisiert der Kapitän über einen Freund vor Ort ein zackiges Touristenprogramm für uns Passagiere.
Mit dabei sind Maria-Carmen & Julien, Biljana & Christoph und Martine & Daniel.

Zügig und halsbrecherisch geht es im Mini-Bus durch die Stadt:
das Maracana-Stadion (78 838 Sitzplätze), die nagelneue Plaza Nueva mit ihren großen olympischen Lettern, das Kloster Mosteiro de Sao Bento (16.Jhd, viel Gold und Holzschnitzereien), die Cathedral Metropolitana (im Volksmund „Bienenarsch“, modernistischer Bau mit viel Beton, 20 000 Sitzplätze) das Künstlerviertel Santa Teresa mit der Escadaria do Selarón (aus 2000 Fliesen gestaltete Treppe mit 215 Stufen das chil. Künstlers Jorge Selarón, schön bunt), zwischendurch kann man einen Blick auf die Straßen des gut besuchten Mercado Popular, das Sambódromo (Karneval! 77 800 Sitzplätzen; Eintrittskarten:100€ – 3000 €), diverse Museen und die Favelas an den Hängen der Stadt werfen.
Überall sind Spuren des paralympischen Rahmenprogramms oder paralympische Delegationen zu sehen – und wir treffen auch auf deutsche Fans, die ganz begeistert von den Spielen berichten.

Nach dem Besuch des Corcovado mit seiner Christusstatue (seit 2007 eines der neuen sieben Weltwunder) und einem atemberaubenden Blick über Rio, geht es an die Copacabana – nicht, um die Bikinifigur zu zeigen, sondern um was zu essen.
Nach dieser Ochsentour sind alle platt und haben einen Bärenhunger. Wir besuchen eine „Churrascaria“: d.h. es gibt ein Buffet mit Beilagen und Salaten und man bekommt so oft von langen Spießen eine Fleischsorte nach der anderen auf den Teller geschnitten, bis man abwinkt. (Nix für Vegetarier!) Die Caipirinhas und der ein oder andere Cachaca tun ihr Restliches dazu und so kehren wir zwar etwas zu spät, aber sehr beschwingt zum Frachtschiff zurück. Die große Brücke ist schon eingeklappt, aber wir kommen noch durch den kleinen Seiteneingang rein. Der Chiefmate begrüßt uns auf Deck 12 mit erhobenen Armen und Samba-singend als er uns sieht. Normalerweise ist er nicht gerade für seine gute Laune bekannt, aber anscheinend hat er heute auch Ausgang gehabt.
Wir lassen den Abend mit alkoholischen Getränken aus unseren geheimen Vorräten an Deck und einem wehmütigen Blick auf das nächtliche Rio ausklingen.