Das Marinereservat Galapagos erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 45 000 qkm und liegt 1000 km vor der ecuadorianischen Küste, direkt am Äquator.
Insgesamt zählen 13 Hauptinseln, 6 kleineren Inseln und über 40 Eilande zum Archipel. Sie sind vor ca. 4-5 Millionen Jahren entstanden und alle vulkanischen Ursprungs, d.h. es bestand nie eine Verbindung mit dem Festland. Bevor Piraten und Siedler inselfremde Flora und Fauna auf die Inseln brachten, muss ursprünglich jede Pflanze und jede Tierart nach einer Reise von mehreren Hunderten oder Tausenden von Kilometern auf einem zufälligen Wind-, Luft- oder Meeresstrom hier angekommen sein.
Die Inseln sind sehr unterschiedlich. Man findet hier lange weiße Sandstrände mit ruhigem kristallklarem Wasser, steile Felsküsten mit tobender Brandung, schwarze und rote Lavastrände, Mangrovenwälder, Salzwasserlagunen, Palo Santos, Baumkakteen, Salzbüsche, kilometerlange Lavafelder, verschiedene Vulkanformationen u.v.m.
Je nach Zugangsmöglichkeit zur Insel gibt´s entweder eine Trocken- oder eine Nasslandung…
Auch der Name Charles Darwin ist eng mit den Galapagosinseln verbunden. Während seiner Forschungsreise mit der Beagle (1831-1836), bei der er als junger Geologe half, die Küste Südamerikas zu vermessen, verbrachte er hier 5 Wochen. Seine Beobachtungen verarbeitete er u.a. in seinem Hauptwerk „Die Entstehung der Arten“, das er 1859 veröffentlichte und damit einen Skandal auslöste, da er die menschliche (Sonder-)Stellung in der Naturgeschichte mit seinen Forschungsergebnisse sehr relativierte.
Natürlich gibt´s hier auch die nach ihm benannten Darwin-Finken (insgesamt 13 endemische Arten), die sich je nach Anpassung an ihre Umwelt durch verschiedene Schnabelformen und -größen unterscheiden.
Die Kette der kahlen, abgeschiedenen Vulkaninseln bietet unzähligen Tieren einen Lebensraum – viele Arten findet man ausschließlich hier. Fast 50% der Pflanzen sind ebenfalls endemisch.
Es gibt nur wenige Orte weltweit, an denen man Wildtieren zu Lande und zu Wasser so nahe kommen kann. (Hier z.B. die Grüne Wasserschildkröte, die zur Eiablage immer wieder an denselben Strand zurückkommt.)
Auf einer Inselkreuzfahrt besuchen wir verschiedene Inseln und Schnorchelgebiete (schwerpunktmäßig im Süden und Osten des Archipels) – ein absolut einzigartiges Erlebnis!
Von Beginn begleiten uns Fregattvögel. Sie gelten als die Piraten der Lüfte, da sie anderen Seevögeln die Beute stehlen.
Die Männchen haben einen leuchtend roten Kehlsack, den sie zur Brutzeit aufblasen.
Die Galapagos-Riesenschildkröte, die wir auf der Isla Santa Cruz beobachten, gehört zu den Attraktionen der Inseln. Sie kann bis zu 200 Jahre alt werden und man erkennt ihr Alter an den Ringen ihres Panzers.
Ein weiterer Landbewohner aus der Familie der Reptilien ist der Galapagos-Landleguan.
Die Weibchen haben relativ unauffällige Farben aber die Männchen, versehen mit Nackenkamm und stacheligem Rücken, leuchten in einem intensivem Gelb-Orange. Landleguane werden zwar nicht so alt wie die Riesenschildkröten, können aber immerhin ein Alter von bis zu 70 Jahren erreichen.
Säugetiere sind mit insgesamt vier Arten auf Galapagos nur wenig vertreten.
Allgegenwärtig ist dabei aber der Galapagos-Seelöwe, der das gesamte Archipel bevölkert.
Im Bereich der schwarzen Lavaküsten leben die Meeresechsen. Sie kommen in verschiedener Färbung und Größe vor und sind die einzigen Echsen weltweit, die eine amphibische Lebensweise angenommen haben. Sie grasen unter Wasser mit ihren scharfen Zähnen Algen ab, sind gute Schwimmer und besitzen eine besondere Drüse mit denen sie überflüssiges Salz ausscheiden können. Nach einem längeren Aufenthalt im kalten Wasser, legen sie sich auf die heißen Lavasteine, strecken alle Viere von sich und heben ihren Kopf senkrecht zur Sonne, um sich wieder aufzuwärmen.
Ein weiterer Bewohner der Felsküste ist die fotogene Rote Klippenkrabbe.
Der Galapagos-Albatros ist mit einer Flügelspannweite von 2,40 m der größte Seevogel des Archipels und kommt nur auf der Insel Espanola vor.
Wir haben Glück und erleben ihn beim Brauttanz.
Fasziniert sind wir auch von den Blaufußtölpeln – und das nicht nur wegen ihrer schönen blauen Füße.
Wir beobachten sie mehrfach bei ihren sagenhaften Tauchaktionen: aus über 20m Höhe stürzen sie sich wie ein Kamikaze-Flieger in die Fluten, um sich ihre Beute zu schnappen.
Eine weitere Besonderheit Galapagos ist der flugunfähige Kormoran, den man nur auf den Inseln Isabella und Fernandina antrifft.
Er ist die einzige Kormoranart der Welt, die das Fliegen verlernt hat! Das Ergebnis einer extremen Anpassung an Umweltbedingungen, die das Fehlen von Feinden und ausreichende Nahrung garantieren. Stattdessen hat er extra große Füße entwickelt, die ihm helfen gut zu schwimmen und zu tauchen.
Aber es gibt noch viele andere schöne Vögel hier:
Auf zahlreichen Schnorcheltouren bekommen wir einen Einblick in die vielfältige Unterwasserwelt der Galapagosinseln.
Wir schwimmen mit Schwärmen von bunten tropischen Fischen, beobachten Grüne Wasserschildkröten beim Abgrasen der Algen, schwimmen mit Haien, begegnen unter Wasser einem riesigen Mantarochen, versuchen blitzschnellen Pinguine hinterher zu tauchen…
Leider fehlt uns die Unterwasserkamera!
Aber auch von Bord aus, können wir im kristallklaren Wasser das Leben im Meer beobachten.
Ach ja, schön war´s!